Kommentar zum Budget 2021
Budget 2021 und Steuerfuss 96% (Senkung um 4%)
Das Budget 2021 rechnet mit einem Aufwandsüberschuss von CHF 288’298.00 Die budgetierten Aufwände belaufen sich auf CHF 12’041’565 Dem gegenüber werden Erträge in Höhe von CHF 11’753’275 gestellt.
Die Behörde hat zusammen mit den Lehrpersonen und der Geschäfts-leitung die Aufwände so weit als möglich reduziert.
Das Budget 2021 basiert auf einem um 4% gesenkten Steuerfuss von 96%. Dank der hohen Eigenkapital-reserve, welche per Ende 2019 knapp CHF 3,5 Mio. beträgt, kann der Aufwandsüberschuss aufgefangen werden.
Zurzeit besuchen 562 Schülerinnen und Schüler die Volksschulgemeinde Erlen. Im Zyklus I, Kindergarten besuchen 109 Kinder den Unterricht in sechs verschiedenen Abteilungen an vier unterschiedlichen Schulstandorten. Die Abteilung des Kindergarten Schöntal ist für die Zeit, während des Neubaus in das alte Bäumlin + Ernst-Fabrikareal in Ennetach gezogen.
Im Zyklus I, 1./2. Klasse und im Zyklus II werden 276 Kinder unterrichtet. Der Zyklus I, 1./2. Klasse wird an drei Schulstandorten in fünf Abteilungen geführt. Der Zyklus II wird an zwei Schulstandorten mit sechs Abteilungen geführt.
Der Zyklus III hat den Schulstandort Erlen, 177 Schülerinnen und Schüler besuchen in sechs Abteilungen den Unterricht.
Die Schule Erlen bleibt weiterhin massgeblich von den kantonalen Finanzausgleichsleistungen abhängig: Wenn höhere Steuerträge eingehen, fallen die Ausgleichsleistungen entsprechend geringer aus.
Betrieblicher Aufwand
1 | Personalaufwand |
2 | Sachaufwand |
3 | Abschreibung Verwaltungsvermögen |
4 | Einlagen in Fonds |
5 | Transferaufwand |
6 | interne Verrechnung |
Betrieblicher Aufwand
Personalaufwand
Der Personalaufwand in Höhe von CHF 8’548’877.00 (knapp 71% Anteil am Gesamtaufwand) kann gegenüber dem Vorjahr etwas tiefer gehalten werden (- CHF 125’068.00). Aufgrund der Altersstruktur sind die Personalaufwände geringer. Dieser Aufwand kann von der Behörde nur bedingt beeinflusst werden. Die Lehrerbesoldungen werden vom Kanton festgelegt.
Zum zweiten Mal ist auch das Budget für die Familienergänzende Betreuung Erlen „colori“ in demjenigen der Schule enthalten. Das heisst, die Kosten für den Personalaufwand beim „colori“ sind ebenfalls in diesem Budget berücksichtigt – was sich jedoch durch die Übernahme der Kosten durch die Politische Gemeinde neutralisiert.
Ab dem Schuljahr 2020/21 wird das bisherige Schulleiter-Team erweitert. Die Schule Erlen ermöglicht Barbara Stösser (Kindergartenlehrperson in Riedt) die zweijährige Ausbildung als Schulleiterin. Um zeitgleich praktische Erfahrung sammeln zu können, übernimmt Barbara Stösser bereits jetzt Aufgaben des Teams. Trotz der Erweiterung des Teams hat dies keinen Einfluss auf das Pensum der Schulleitung.
In diesem Schuljahr wurde der Antrag der Schule Erlen beim Kanton gutgeheissen und die Anzahl Plätze für Sportschüler konnte erhöht werden. Zurzeit besuchen 45 Schülerinnen und Schüler die Sportschule in Erlen. Die administrativen Tätigkeiten für die Sportschule hat sich seit einigen Jahren stetig erhöht und mit der neuen Anzahl Sportschülerinnen und Sportschüler musste das Pensum für die administrativen Tätigkeiten um 10% erhöht werden.
Die Kosten für die Stellvertretungen wurden im Budget 2021 massiv erhöht, da diverse Mitarbeiterinnen nach dem Mutterschaftsurlaub einen unbezahlten Urlaub nehmen möchten. Dem gegenüber wurden die Kosten im Konto Besoldung Regelunterricht und Löhne Verwaltungs- und Betriebspersonal gesenkt. Zu Buche schlagen auch die Stellvertretungskosten für ein Bildungssemester von einer Lehrperson im Zyklus III. Diese Kosten trägt allerdings der Kanton, was zu einem entsprechenden Ertrag führt und folglich kostenneutral ist. Wegen der Bruttoverbuchung wirken sie sich beim Aufwand dennoch voll aus. Auch wurden höhere Stellvertreterkosten für Unfall und Krankheit ins Budget aufgenommen.
Sach- und übriger Aufwand
Der Sachaufwand beträgt gut 14% (CHF 1’717’850.00) und ist um CHF 88’190.00 höher gegenüber dem Vorjahr. Dieser ist die zweitgrösste Kostenposition.
Der Sachaufwand wird möglichst niedrig gehalten. Als einmalige Anschaffungen sind folgende grössere Posten im Budget 2021 enthalten:
- Ersatz Nähmaschinen und Overlockmaschinen CHF 28’105.00
- Einrichtung Maker Space (offene Werkstatt mit modernen Fertigungsverfahren z.B. 3D-Drucker) CHF 30’000.00
- Infrarot-Unkrautvernichter CHF 5’890.00
- Ersatz Rasenmäher CHF 2’600.00
- Ersatz Sonnenschirm in Kümmertshausen CHF 5’900.00
- Ersatz Industrie-Geschirrwaschmaschine CHF 4’200.00
- Machbarkeitsstudie Kindergarten Riedt CHF 5’500.00
- Machbarkeitsstudie Schulanlage Andwil CHF 11’000.00
Die Kosten für das Betriebs- und Verbrauchsmaterial wurde etwas höher budgetiert, benötigt doch die Bekämpfung des Corona-Virus vermehrt Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel.
Für den baulichen Unterhalt aller Schulanlagen sind total CHF 180’390.00 budgetiert. Dies sind CHF 16’260.00 weniger als im Budget 2020. Als grössere Einzelpositionen sind folgende Aufwände budgetiert: Baumpflege auf der ganzen Schulanlage und Baumersatz auf dem Sportplatz, Erneuerung diverser Beschriftungstafeln, Ersatz Wasserleitung im Untergeschoss des Mittelstufenschulhauses, Putzsanierung und Erneuerung des Zaungeflechts bei der Schulanlage in Andwil, Erneuerung Parkplatzmarkierung bei der Aachtalhalle und die Reparatur des Hallenboden in der Aachtalhalle.
Abschreibungen Verwaltungsvermögen
Der Abschreibungsbedarf beträgt CHF 1’060’773.00. Im Budget 2021 sind die Abschreibungskosten für die geplanten Investitionen bereits berücksichtigt – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger.
Transferaufwand
Der Transferaufwand ist gegenüber dem Budget 2020 um CHF 10’815.00 höher. Im Budget 2021 wurden CHF 154’990.00 dafür vorgesehen. Dieser setzt sich hauptsächlich aus dem Schulgeld für Einzelleistungen (Fremdsprachige Kinder besuchen eine Einführungsklasse, Psychomotoriktherapien) von CHF 45’000.00, die Steuerbezugsprovision von CHF 102’990.00 sowie CHF 7’000.00 für übrige Entschädigungen an andere Gemeinden (z.B. Druck und Versand der Stimmrechtsausweise) und Beiträge an private Organisationen ohne Erwerbszweck.
Interne Verrechnungen
Der Sonderrechnung (Funktion 2150) belastete Aufwände werden via interne Verrechnungen auf die drei Zyklen und die Verwaltung aufgeteilt.
Interne Verrechnungen sind nicht ergebniswirksam. Sie werden durch die entsprechende Position auf der Ertragsseite ausgeglichen.
Betrieblicher Ertrag
Fiskalertrag
Der budgetierte Steuerertrag in Höhe von CHF 6’574’825.00 ist um CHF 253’675.00 tiefer als im Budget 2020. Dies beruht vor allem auf die beantragte Steuersenkung von 4%. Die Beträge wurden mit den Politischen Gemeinden abgesprochen und sind auf der Höhe der effektiven Erträge im Jahr 2020 budgetiert. Der Steuerfuss wird um 4% gesenkt – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger.
Entgelte
Die Entgelte sind mit CHF 158’130.00 budgetiert. Darin enthalten sind die Elternbeiträge für die Familienergänzende Betreuung Erlen „colori“ mit CHF 30’000.00. Zurzeit besuchen zwei ausserkantonale wohnhafte Sportschüler die Schule Erlen. Alle anderen Sportschulplätze sind mit kantonalen Schülerinnen und Schüler belegt.
Nebst diesen Posten enthalten die Entgelte die Elternbeiträge für Flötenunterricht, Hausaufgabenhilfe, Klassenlager usw., die Benützungsgebühren für die Räumlichkeiten der Schule (Dauerbelegungen und Einzelveranstaltungen) und weitere Rückerstattungen Dritter, z.B. für Sachbeschädigungen und Versicherungsleistungen.
Verschiedene Erträge
In diesem Posten ist das Musical des Zyklus I und das Musical-Abschlussprojekt der 3. Klasse im Zyklus III festgehalten.
Transferertrag
Die Hauptposition des Transferertrages sind die Finanzausgleichsleistungen des Kantons. Massgebliche Berechnungsgrössen dafür sind einerseits die Schülerzahlen sowie die Steuerkraft und andererseits die kantonalen Pauschalansätze.
Die Finanzausgleichsbeiträge basieren auf denselben Schülerzahlen wie die Berechnungen für den Personalaufwand und dem budgetierten Steuerertrag.
Ein weiterer grosser Posten ist der Ausgleich der Politischen Gemeinde Erlen für die Familienergänzende Betreuung Erlen „colori“ (CHF 216’840.00).
Der Transferertrag beinhaltet ausserdem die Grundstückgewinnsteuern, die Entschädigungen von andern Gemeinden (hauptsächlich Schulgelder Buchackern, Betriebskostenbeitrag der Politischen Gemeinde Erlen für die Aachtalhalle), Direktzahlungen des Kantons für die integrative Sonderschulung und die Begabtenförderung (Thurgauer Unihockey Schule Erlen).
Interne Verrechnungen
Die internen Verrechnungen sind nicht ergebniswirksam. Sie neutralisieren die entsprechende Aufwandposition.
Gestufte Erfolgsrechnung
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit
Der erwartete betriebliche Ertrag beläuft sich auf CHF 11’742’455.00 und ist um CHF 198’445.00 tiefer als im Budget 2020. Der erwartete betriebliche Aufwand ist um CHF 133’795.00 höher als im Vorjahresbudget. Das zu erwartende negative Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit beläuft sich auf CHF 215’855.00. Dies ist CHF 99’470.00 höher als im Budget 2020.
Ergebnis aus Finanzierung
Im Budget 2021 wurde, durch die verschiedenen Investitionstätigkeiten, eine Erhöhung des Darlehens eingerechnet. Daher sind die Zinskosten gegenüber dem Budget 2020 und der Rechnung 2019 etwas höher. Nach wie vor dürfen wir von guten Konditionen auf dem Finanzmarkt profitieren. Der Finanzertrag ist tiefer gegenüber dem Budget 2020 (- CHF 5’180.00). Die augenblickliche Situation mit dem Corona-Virus hat uns veranlasst den Ertrag durch Vermietungen tiefer zu budgetieren. Die Verzugszinsen der Steuererträge wurden weiterhin zurückhaltend budgetiert.
Für die Finanzierung sind im Jahre 2021 Nettoaufwände von CHF 83’255.00 budgetiert. Dieser Aufwand ist höher als im Budget 2020 (CHF 8’455.00).
Operatives Ergebnis / Gesamtergebnis
Die Ergebnisse aus betrieblicher Tätigkeit und aus Finanzierung ergeben zusammen das operative Ergebnis von -CHF 288’290.00. Da weder ausserordentliche Aufwände noch ausserordentliche Erträge erwartet werden, entspricht dies auch dem Gesamtergebnis.